Die verletzte Seele

Manchmal kann es vorkommen, dass es einem den Boden unter den Füßen wegzieht. Kränkungen berühren das Innerste der Seele. Sie haben weitreichende Folgen, je nachdem wie stark die Kränkungsbotschaft ausgefallen ist. Hat der Kränker eine bewusste Handlung gesetzt oder hat er in Unachtsamkeit gehandelt? Das ist ein großer Unterschied.
Kränkungen, Geringschätzung, seelische Verletzungen und Demütigungen können sehr schmerzhaft sein. Passiert es öfter, dann kann das zu psychosomatischen Beschwerden, im schlimmsten Fall zu einer Verbitterungsstörung führen. Vermuten wir einen gezielten Angriff auf unsere Würde, dann fühlen wir uns stärker verletzt, als wenn wir überzeugt sind, der andere wisse oder könne es nicht besser. Häufige Kränkungen machen auch körperlich krank. Darum ist es sehr wichtig, dass wir mit uns selbst gut in Kontakt sind.

Was können wir tun, um uns weniger gekränkt zu fühlen?
Zuerst ist es wichtig uns Lufthoheit über das Kränkungsgeschehen zu verschaffen. Ein Blick aus der Vogelperspektive oder von einem Berggipfel aus, lässt uns das Geschehen mit Abstand und aus größerer Entfernung betrachten.
Danach sollte die kränkende Person auf die Kränkung angesprochen werden. Eine Nachfrage, wie denn das gemeint sei, ist oft sehr hilfreich, um eine Orientierung zu bekommen. Damit bekommen wir die Klarheit, ob Unachtsamkeit der Grund war, oder eine bewusste Handlung gesetzt wurde.
Die Kränkungsbotschaft analysieren und damit mögliche Schwachstellen von uns selbst bzw. unserem Gegner erkennen, hilft einen emotionalen Sicherheitsabstand zu gewinnen. Wir kommen dadurch in ein Gefühl der Gelassenheit.
Sich in die Schuhe des anderen zu stellen ermöglicht uns, ein besseres Verständnis für die kränkende Person und ihr Schicksal zu erlangen. Das führt zu einer neuen Sichtweise und entlastet uns.

Kränkungen selbst heilen ist eine Kunst die erlernbar ist. Kraft aus der Kränkung gewinnen macht uns stärker und widerstandsfähig gegen neuerliche Kränkungen. Wir können Abstand gewinnen, uns selbst guttun und aus der Verletzung Ressourcen gewinnen.
Die edelste und reifste Form der Bewältigung ist das Verzeihen. Solange wir unversöhnlich sind, bleiben wir gefangen und geben dem Kränker einiges an Macht über uns. Wir kommen erst aus der Opferrolle heraus, wenn wir dem Kränkungsgeschehen den Einfluss und die Bedeutung nehmen.

Das Leben ist ein spannender Weg. Geben wir diesem Weg die Möglichkeit, dass Blumen am Wegrand blühen dürfen, damit die Steine eine liebevolle Umrandung erhalten.

Guten Gelingen wünscht

Ulrike

Foto: Martina Oberhofer-Haselwanter

Schreibe Kränkungen in den Sand, Liebenswürdigkeiten in Marmor.

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